Bio oder Öko?

Die Begriffe hängen an Prestige und Zeitgeist. Wichtig ist der Inhalt: Das Bio- oder Ökohaus steht vor allem für natürliche Baustoffe. Ein weiterer Faktor ist das Klima in einem Gebäude. Bautechnisch sind Rohbau und Ausbau zu differenzieren.

Der Rohbau kann in Holz oder Stein erfolgen - für beide Bauweisen existieren verschiedene Arten. Grundsätzlich ist Holz ein sehr natürlicher Baustoff und ermöglicht durch seine Eigenschaft der Feuchteregulierung ein gutes Raumklima. Dies gilt besonders für Holz-Massivbauten mit innen sichtbaren Holzelementen. Die Wärmedämmung ist möglichst ebenfalls ein Holzwerkstoff (Holzfaserplatte, Zellulose). Der Steinbau hat den Vorteil großer Speichermassen, ist aber sehr abhängig vom Werkstoff. Einige "moderne" Steinarten sind wenig massiv und kaum natürlich. Konsequent wäre ein schwerer Stein mit separater Wärmedämmung, die aber ökologisch meistens bedenklich ist.

Im Ausbau sind die Unterschiede der Bauweisen geringer. Ein schwimmender Estrich ist grundsätzlich sinnvoll, der kritische Zementestrich kann z. B. durch einen Anhydritestrich ersetzt werden. Holzfenster benötigen zwar eine regelmäßige Pflege, sind aber bei Langlebigkeit und ökologischer Produktion unschlagbar. Lehmbaustoffe sind im Holzbau ein Thema, die Feuchteregulierung ist auch im Steinbau vorteilhaft. Das Angebot reicht von Lehmsteinen über Lehmbauplatten bis zum Lehmputz. Im Holzbau kann beim Innenausbau neben Lehm und Holz auch Gipskarton eingesetzt werden. Bei den Bodenbelägen erscheint gerade in Verbindung mit Fußbodenheizung die Fliese vorteilhaft - sie verbindet gute Wärmeabgabe mit hoher Strapazierfähigkeit. Holz ist auch als Belag sehr gut, sollte aber geölt werden und ist je nach Holzart empfindlich, ähnliches gilt für Kork. Bei Teppich gibt es große Unterschiede, Laminat ist nicht natürlich, kann aber ökologisch unbedenklich sein.